BWLV-Cup – der Nachwuchs hebt ab!

BWLV-Cup – der Nachwuchs hebt ab!

Vom 04.-06.04.2025 ging es für drei unserer Jungpiloten (Max Brandenburg, Amelie Müller und Peter Rollmann) auf die Alb nach Sonnenbühl zum BWLV-Cup. Bei diesem Wettbewerb stand die Förderung junger Piloten im Vordergrund. Ziel ist es, ihnen die Möglichkeit zu geben, in das Wettbewerbsleben einzusteigen. Schnell konnten wir ein Team von 13 jungen, motivierten BSG-Mitgliedern zusammenstellen, buchten zwei Hütten im Feriendorf Sonnenmatte und planten unsere Versorgung. Dankenswerterweise wurde von den Organisatoren des BWLV-Cups noch eine Ozi-Selbsthilfe-Schulung angeboten. An der nahmen die drei BSG Stuttgart-Piloten alle fleißig teil, sodass der unseren Umgang mit Ozi aufgefrischt werden konnte. Unterkunft, Verpflegung und Ozi stand also – was kann jetzt noch schief gehen?  

Wer oder was ist Ozi?

Bei Ballonwettbewerben benutzen die Piloten in der Regel ein Werkzeug namens „Ozi“. Dieses Hilfsmittel besteht aus einer Wettbewerbskarte und einem Werkzeugkasten, mit dem eine Vielzahl von Punkten, Zielen und Hilfslinien auf der Wettbewerbskarte eingezeichnet werden können. Das Ganze hilft den Piloten, so nah wie möglich an alle Ziele des Wettbewerbs zu kommen. Mehr dazu auf unserer Seite „Wettbewerbe im Ballonsport“.


Am Freitag, 04. April ging’s dann los: Mit zwei vollgepackten Gespannen (drei Ballone, 13 Personen, fünf Essenstüten, ein Grill, viel zu viele technische Geräte und jede Menge gute Laune) machten wir uns auf den Weg nach Sonnenbühl. Im Auto auf dem Weg dahin, wurden in Ozi nochmal ein paar Pilot-Declared-Goals und Fly-Ons auf den Straßen deklariert, sodass (zumindest theoretisch) der Marker-Abwurf saß. Kaum im Feriendorf angekommen, knurrte allen schon der Magen.

Also, schnell die 13 Personen, 5 Essenstüten, den Grill, die viel zu vielen technischen Geräte, Getränke und die inzwischen auch etwas aufgeregte Stimmung, aus den Gespannen wieder ausladen und unsere Hütten beziehen. Mit aufgebackenen Knack- & Back-Croissants für alle, ging es dann los zum Check-In und General Briefing mit anschließendem Aufgabenbriefing zur ersten Fahrt am Abend. Alle jüngeren Piloten bekamen einen Mentor zugewiesen, der sie bei Fragen, Strategien und Aufgaben unterstützt hat.

Nach dem Briefing wurden noch eben alle Ziele in Ozi eingetragen, bevor es los zum Startplatz ging. Am Startplatz angekommen, war noch genügend Zeit, um in Ruhe alles vorzubereiten, bis die gelbe und anschließend die grüne Flagge (und damit die Erlaubnis zum Start) kam. Wir warteten noch ein paar Minuten, in der Hoffnung, dass der Wind noch etwas nachlässt. Also los: Venti an. Für diese Fahrt gab es nur drei Aufgaben, die wir auch nach 20 Minuten (einigermaßen erfolgreich) geschafft hatten. Wir genossen noch kurz die schöne Abendsonne in der Luft, aber die nächsten großen Wiesen gehörten uns. Mit einer kleinen Schleiflandung endete die erste Wettbewerbsfahrt für uns. Nach dem Gastanken stand noch das Debriefing mit unserem Mentor an. Wir gingen nochmals unsere Strategien durch und unser Mentor, Pascal Kreins, gab uns Tipps, was wir bei der nächsten Fahrt besser machen können. 

Am Abend wurden nur noch 40 Maultaschen in Brühe geworfen und der 10l-Kartoffelsalat-Eimer geöffnet, bevor wir alle glücklich und satt ins Bett fielen. Nach einer kurzen Nacht klingelte auch schon wieder der Wecker um 05:15 und die Hütte wurde mit einem lauten Raunen „Wieso müssen wir denn jetzt schon aufstehen?“ geweckt. Das kurze Morgen-Tief wurde aber schnell überwunden und die BSG-Bande machte sich um kurz vor 6 Uhr auf den Weg zum Briefing und zum Frühstücksbuffet. Bei traumhaftem Wetter und einem wunderschönen Sonnenaufgang warteten die nächsten Herausforderungen an unserem selbst gewählten Startplatz auf uns: vier Aufgaben, darunter ein Pilot Declared Goal, ein Fly In, ein Hesitation Waltz und ein 3D Shape Task. 

Unser persönliches Highlight? Ganz klar: das Fly In. Nach 10 Minuten voller Diskussionen, ob weiter hoch oder runter besser ist, ob doch ein Kaltabstieg notwendig ist und einem nahezu-Nervenzusammenbruch unserer Top-Verfolger, dass wir den Marker zu spät rauswerfen, gelang es uns (dem Stuttgarter Hofbräu-Ballon), den Marker mit 2.55m Ablage auf das Zielkreuz zu schmeißen. Mit diesem Wurf waren wir auf Platz 3 bei dieser Aufgabe. Nach kurzem Jubel war die Konzentration aber wieder am nächsten Zielkreuz gefragt. Nach ca. 1,5 Stunden gelang uns eine Bürgermeister-Landung (Gegenteil einer Schleiflandung) in der schönen Morgensonne. Schnell zusammenpacken und ab zu den beiden anderen BSG-Ballonen. Auch hier waren nur glückliche und zufriedene Gesichter zu sehen. Wieder in unseren Hütten angekommen, gab es den zweiten Teil der Knack-& Back-Croissants, Würstchen vom Grill und (natürlich) jede Menge Kartoffelsalat, bevor es ins Bett zum Mittagsschlaf ging.

Pünktlich um 15:30 Uhr stand der Nachmittags-Kaffee auf dem Tisch, mit dem wir uns wieder auf den Weg zum Briefing für die Abendfahrt machten. Im Briefing musste leider die Fahrt für Sonntagmorgen aufgrund von zu viel Wind abgesagt werden. Für die Abendfahrt am Samstag gab es jedoch noch 2 Aufgaben und wir fuhren wieder alle zum gemeinsamen Startplatz. Wieder hatten wir genügend Zeit, um in Ruhe alles herzurichten, den Korb einzurichten, den Wind zu messen und nochmal über die Aufgaben drüber zu gehen. Auch für ein bisschen Frisbee spielen, quatschen und einem Päuschen auf dem Hüllensack blieb Zeit, bis die grüne Flagge gehisst wurde.

Wie bei der Abendfahrt gestern, war es erneut etwas böig. Die Aufgaben waren in 10 Minuten geschafft und wir genossen aber auch hier nochmal ein paar Minuten Ballonfahrt ohne weiteren Aufgaben und beendeten den Wettbewerb schließlich so, wie wir ihn begonnen haben – mit einer schönen Schleiflandung! Zurück zum Feriendorf, gab es noch schnell eine Runde Nudeln mit Pesto (und Kartoffelsalat), bevor wir auf dieses wunderschöne Wochenende angestoßen haben. 

Es hat wirklich unglaublich viel Spaß gemacht, in einer so herzlichen Atmosphäre einen Wettbewerb zu fahren. Nicht nur das freundliche Zeitmanagement von den Organisatoren und der Wettbewerbsleitung, war sehr „Einsteiger-Freundlich“ sondern auch das Konzept Mentoren / Mentees ging mehr als nur auf. Die Ruhe und die Tipps, die wir beim Briefing, beim Start, in der Luft und beim Debriefing bekommen haben, haben uns enorm viel gebracht und wir konnten alle einiges lernen. Und natürlich ein großes Dankeschön an alle BSG-Mitglieder, Organisatoren, Sponsoren, Helfer, Freunde und Familien die uns hier unterstützt und mit uns mitgefiebert haben.